10. Mai 1933 - Vom Versuch, die Kultur auszulöschen. Bücherverbrennungen in Berlin und im Rheinland vor 75 Jahren

Mai 1933, in ganz Deutschland werden Bücher verbrannt. Überall landen die Werke weltberühmter deutschsprachiger Schriftsteller, Journalisten und Intellektueller auf den Scheiterhaufen des Hasses und der Intoleranz. Initiiert von der Deutschen Studentenschaft, mit wohlwollender Unterstützung der NS-Führung, werden Hochschulbibliotheken und Büchereien geplündert und von "undeutschem" Schriftgut befreit. Autoren wie Kästner, Tucholsky, Kerr, Freud, Remarque und Mann werden verbrannt und verboten. Das Ende deutschen Geistes- und Kulturlebens wird eingeläutet. Die Konsequenz daraus führte uns einer der Betroffenen, Heinrich Heine, schon 1821 vor Augen: "Dies war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen."
Und auch in seiner Heimat, dem Rheinland, wurden Scheiterhaufen errichtet. Was genau geschah im Frühsommer 1933? Wer war der Initiator der Verbrennungen, wie reagierte die Öffentlichkeit, wie die Betroffenen? Der Vortrag von Jan Wucherpfennig und Volker Woschnik vom Historikerbüro Düsseldorf soll diese und andere Fragen beantworten.

Bücherverbrennung in Berlin, Mai 1933