Schwere Schiebung - ein Oberkassel-Rundgang

Fast 50 Meter wurden die 12.500 Tonnen die Düsseldorfer Ufer entlang gewuchtet. Eine spektakuläre Aktion, die Fernsehbilder erreichten die ganze Welt. Oberkassen im Fernsehen, das kommt nicht allzu oft vor, aber manchmal. Zum Beispiel bei der Eröffnung der Rheinkirmes – dem Volksfest, das sich in den Ausmaßen mit dem Oktoberfest messen kann. Das Historikerbüro weiß allerhand Unterhaltsames und Nachdenkliches zu berichten. Unter anderem sinnierte der Düsseldorfer Kunstprofessor Joseph Beuys hier über die Bedeutung von Kunst für die Gesellschaft. Auch daher rührt der Ruf des Stadtteils, nicht nur ein Nobel- sondern auch ein Künstlerviertel zu sein. Die Oberkasseler legen zudem Wert auf ihre Tradition, was die edlen Straßenschilder auch verraten: Eine Straße soll sogar nach dem großen Eroberer Ihrer Majestät Elisabeth I., Francis Drake, benannt worden sein. Das Muggel, das Café oberhalb des Kinos Souterrain (mit Kinderkino!), wurde nach dem berüchtigten Landstreicher Peter Muckel (Pitter Muggel) benannt. Aber so genau weiß man das in Oberkassel auch nicht mehr. Alles Schiebung? Nicht alles. Angeblich ist Niederkassel auch der Düsseldorfer Stadtteil mit der jüngsten Bevölkerung. Wegen des hohen Anteils japanischer Einwohner wird Niederkassel auch „Little Tokyo“ genannt.

Die neue Oberkasseler Brücke nach ihrer Verschiebung. Links noch gut zu sehen die alten Auffahrtrampen.