Die Berliner Allee

 

Nach den Zerstörungen, die der Zweite Weltkrieg für die Stadt Düsseldorf mit sich gebracht hatte, war es vorderste Aufgabe, die Infrastruktur der Stadt neu aufzubauen. Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Bernhard Düttmann, plante, den Verkehr mittels eines ringförmigen Wegesystems durch die Stadt zu leiten. Dabei sollten Alt- und Innenstadt weitgehend verschont bleiben und somit ideale Voraussetzungen für die Ansiedlung von Kunst- und Kulturstätten geschaffen werden.

Seinem Nachfolger, Friedrich Tamms, schwebte jedoch als Ziel eine verkehrsgerechte, funktional ausgerichtete Stadt vor. Sein Konzept sah eine Verbesserung des Ost-West-Verkehrs durch Ausbau des Brückenwesens und des Nord-Süd-Verkehrs durch Bau einer Parallelstraße zur Königsallee vor. Tammms dachte dabei aber nicht nur an eine reine Durchgangsstraße, sondern auch an eine Geschäfts- und Einkaufsstraße – eine Einschätzung, die bei der damaligen Zahl von 22000 Pkws in Düsseldorf durchaus realistisch war. Als aber dann die Pläne im Oktober 1949 der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, gingen insgesamt 265 Einsprüche ein. Es formierte sich der „Architektenring Düsseldorf“, der als eigenen Vorschlag die Ideen Düttmanns in modifizierter Form wieder aufgriff. Doch alle Einwände halfen nicht, am 28.9. 1950 stimmten die Stadtverordneten den Plänen Tamms´ weitestgehend zu. Mit dem Bau der Berliner Allee, die ursprünglich Wilhelmstraße hatte heißen sollen, konnte begonnen werden.

 

 

Bau der Berliner Allee um 1955; rechts zu sehen das DEFAKA, das Deutsche Familien Kaufhaus, später dann Horten, heute Galeria Kaufhof